Immer gut zu(m) Fuß

Sie als Diabetiker haben sicher alles für Ihre Gesundheit getan, was Sie tun können, aber denken Sie auch an Ihre Füsse? Als Diabetiker sollte man besonders auf seine Füße achten, da oft durch jahrelang überhöhte Blutzuckerwerte Neuropathie und/oder eine periphere arterielle Verschlußkrankheit vorliegen. Neuropathie bedeutet Erkrankung der Nerven. Die Folge sind:

  • Vermindertes oder fehlendes Schmerz- und Temperaturempfinden – dadurch werden Schmerzen nicht wahrgenommen und Verletzungen zuspät erkannnt
  • Verkümmerung der Muskeln - es kommt zu Fußverformungen wie Hammerzehen oder Krallenzehen, zu einer Umverlegung der Fettpolster ( Druckstellen , Hornplatten)
  • Verlust der Schweißsekretion - Die Haut wird trocken, Hautrisse entstehen.

Periphere arterielle Verschlußkrankheit bedeutet Durchblutungsstörung. Verengungen und Verschlüsse von Gefäßen der Beine führen zu Durchblutungsstörungen. Die Füße und Zehen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was einen Heilungsprozeß behindert. Hinweise für eine Durchblutungsstörung sind:

  • Füsse sind kalt
  • Haut ist dünn, pergamentartig, blass oder bläulich verfärbt, besonders Zehen und Fußränder
  • Wadenkrämpfe oder –schmerzen beim Gehen (Schaufensterkrankheit)
  • Schmerzen im Liegen bessern sich durch Heraushängen der Füsse aus dem Bett
  • Wunden, Verletzungen und Druckstellen schmerzen

Kleinere Verletzungen können schon schwerwiegende Folgen haben. Hauptursache für Verletzungen ist unpassendes Schuhwerk, Barfußlaufen, Verbrennungen (Wärmflasche), Hautschäden infolge Fußpilz oder falscher Fußpflege. Ein Diabetiker aber kann durch seine Nervenschädigung diese Verletzung nicht sofort wahrnehmen. Aufgrund der in fast allen Fällen auftretenden gleichzeitigen arteriellen Durchblutungsstörung heilen diese Verletzungen von alleine nicht zu. Erfolgt eine Behandlung, z.B. durch den Diabetologen nicht rechtzeitig, droht bestenfalls ein langer Krankenhausaufenthalt, schlimmstenfalls sogar eine Amputation. Daher sind Vorbeugung und richtige Fußpflege die wichtigsten Maßnahmen. Tägliche Kontrolle der Füße sollte zur Gewohnheit werden. Beachten Sie bitte:

1. Tägl. Fußbad nicht über 30° (Thermometer- daVerbrühungsgefahr) und nicht länger als 3 Min.. Das Aufweichen der Haut bei längeren Fußbädern ermöglicht ein Eindringen von Keimen. Baden Sie niemals mit offenen Wunden.

2. Füsse sorgfältig auch zwischen den Zehen mit einem weichen Tuch trocknen. Durch zu festes rubbeln können Hautrisse entstehen die ein Eindringen von Bakterien begünstigen. Nicht fönen!

3. Cremen Sie ihre Füße sorgfältig mit feuchtigkeitsspendender Creme ohne Konservierungsstoffe ein. Trockene Haut reißt leicht!

4. Nägel gerade, nicht zu kurz, feilen nicht schneiden; Ecken abrunden nie einschneiden, da dadurch die Nägel einwachsen und Entzündungen enstehen können.

5. Druckstellen und Hornplatten sollten immer abgetragen werden, da es durch vermehrten Druck zu Einblutungen ins Gewebe kommen kann (Ulcusgefahr). Benutzen Sie hierfür einen Bimsstein. Kein Hobel!

6. Bei Hühneraugen keine Hühneraugenpflaster oder –tinktur. Entzündungsgefahr!

7. Haut- und Nagelpilz unbedingt behandeln lassen (Infektionsgefahr)

8. Laufen Sie niemals, barfuß auch nicht in Strümpfen. Verletzungsgefahr!

9. Tragen Sie nur Schuhe die in der Weite und Länge passen, niemals vorgefertigte Fußbettung.

10. Niemals scharfe Gegenstände wie Scheren, Rasierklingen, Zangen oder Raspel benutzen (erhöhte Verletzungsgefahr).

Sollte eine regelmäßige Fußpflege nicht mehr möglich sein, kann Ihnen der Podologe oder med. Fuß-pfleger/in hierbei behilflich sein. Hier sollte unbedingt auf die Qualifikation geachtet werden. Die medizinische Fußpflege ist bei Diabetikern auf einem entsprechenden Formular (z.B. Heilmittelrezept) und bestimmten Voraussetzungen verordnungsfähig, fragen Sie ihren Arzt.

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Aktualisiert:
01.06.2007